Gestalttherapie
"Findest Du das Gleichgewicht Deiner Seele, siehst Du in Steinen, die Dir das Leben in den Weg legt, keine unüberwindbare Herausforderung. Du baust aus ihnen Brücken." - Fritz Perls

Allgemein
Gestalttherapie ist ein integrativer Ansatz innerhalb der Psychotherapie, der sich auf das Hier und Jetzt konzentriert und darauf abzielt, das Bewusstsein für gegenwärtige Erfahrungen zu fördern. Entwickelt von Fritz Perls, Laura Perls und Paul Goodman in den 1950er Jahren, basiert die Gestalttherapie auf der Idee, dass das Verstehen und Integrieren unserer unmittelbaren Erfahrungen und Gefühle zu einem erfüllten und authentischen Leben führt. Die Gestalttherapie verortet sich innerhalb der Humanistischen Psychotherapie.
Hier und Jetzt
Der Fokus liegt auf dem gegenwärtigen Moment. Indem wir uns auf aktuelle Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen konzentrieren, können wir tieferliegende Probleme und unbewusste Muster erkennen und bearbeiten.
Ganzheitlichkeit
Gestalttherapie betrachtet den Menschen als Ganzes, nicht nur als Summe seiner Teile. Dies bedeutet, dass sowohl körperliche, emotionale als auch mentale Aspekte in den therapeutischen Prozess einbezogen werden.
Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit
Ein zentrales Ziel ist es, das Bewusstsein für die eigenen Erlebnisse und Bedürfnisse zu schärfen. Durch Achtsamkeitsübungen und Selbstbeobachtung lernen Klient*innen, sich ihrer inneren Erfahrungen und Reaktionen bewusster zu werden.
Integration von Erfahrungen
Gestalttherapie hilft dabei, unverarbeitete Erfahrungen und Gefühle aus der Vergangenheit zu integrieren. Oftmals sind alte Konflikte oder unerledigte Gefühle die Ursache für gegenwärtige Probleme. Durch die Bearbeitung dieser Erfahrungen können Blockaden gelöst und neues Wachstum ermöglicht werden.
Wie funktioniert Gestalttherapie?
In der Gestalttherapie stehen aktuelle Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster im Mittelpunkt. Ziel ist es, diese bewusster wahrzunehmen, ihren inneren Zusammenhang zu verstehen und neue Handlungsspielräume zu erschließen.
Zum Einsatz kommen dabei unterschiedliche Zugänge:
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Gesprächsprozesse ermöglichen es, Erfahrungen im Hier und Jetzt zu reflektieren und in einen neuen Zusammenhang zu stellen.
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Kreative Methoden und Experimente – etwa Aufstellungen innerer Anteile oder imaginative Übungen – eröffnen neue Perspektiven und machen innere Dynamiken erlebbar.
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Körperwahrnehmung wird als wertvolle Ressource einbezogen: Sie unterstützt den Zugang zu Emotionen, Bedürfnissen und unbewussten Anteilen.
Gestalttherapie folgt keinem festen Plan, sondern orientiert sich an dem, was sich im Moment zeigt und dem, was in einem wertschätzenden, sicheren Rahmen wahrgenommen, verstanden und integriert werden kann.
